Mittwoch, 2. November 2011

9. Pentagramm-System Landschaftsgeometrien in Österreich

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Bemerkung: 8. Stift Zwettl ging verloren
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Gibt es die
PENTAGRAMMLINIEN
im westlichen Niederösterreich?

Ein Versuch, einen Beitrag zur Heimatkunde zu leisten.

Das Pentagramm-System
 

Der fünfzackige Stern 
 
               Ähnlich dem Siebenstern ist er ein altes Heilszeichen, das öfters auch verdoppelt wird. In unserem Land war er bei der Bevölkerung sehr verbreitet*. In einem Zug gezeichnet fand er sich z.B. an Türen, Wiegen, Betten und im Viehstall und sollte Krankheiten und den bösen Dämon, Drud, Trud oder Alp genannt, abwehren. Das Pentagramm – es wurde deshalb auch als Drudenfuß oder Mahrfuß bezeichnet – war bei den Pythagoräern Bundessymbol, ein Grußzeichen und Gesundheits-wunsch (entsprechend dem lat. salve!), kommt in der altiberischen Schrift vor und war auch in Italien bekannt.  Es war bei den  Sumerern  und  später  in Babylon Schriftzeichen für ub = Raum, Himmel, Himmelsgegend und wurde im Sonnenkult des alten Ägypten für die Gräber kultisch verwendet. Bei den nord-amerikanischen Indianern hat es wie in Sumer die Bedeutung von Himmel, wird neben dem Sonnensymbol  verwendet und hatte auch in China die gleiche Bedeutung.
                (Aus einem Beitrag von Dr. Hans Schmutz–Höbarthen, in „Unsere Heimat“, Verein für Landeskunde von Niederösterreich, 1952, 1-2, , p.1 ff . )

Abbildungen von Druiden zeigen oft ein Pentagramm auf den Schuhen. (Bisher unbekannte Bedeutung). [Wilhelm VOLLMER, Wörterbuch der Mythologie, p.173 "Drudenfuß"].
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Da ich mich für sehenswerte Orte im Waldviertel interessierte, fielen mir im Sommer 1995 auf der Landkarte zwei Linien auf, die solche Punkte miteinander verbinden:



 1.)Eine Linie von  ca. NNW nach SSO mit den Punkten Hoher Stein (Nord)*, Schloß Dobersberg, Kirche Puch, Felsgipfel Predigtstuhl, Schloß und Kirche Kirchberg a.d. Wild, Kirche Altpölla, bis zur Kapelle Absdorf in der Nähe von Wölbling am Dunkelsteiner Wald.

2.)Eine Breitenkreis – Linie: Vom Gerichtsberg Hardegg, Kirche Maria Schnee, Kollmitzberg (Nord), Hoher Stein (Ost)*, Bildstock Jarolden, Kirche in Seyfrieds, bis zum Hinterpocherfels.
In Böhmen dann Kapelle Trpnouze (Tannenbruck) und die Kirchen Olesnice (Ellexnitz) und Trhove Sviny (Schweinitz) (Bilder). Die Winkel der beiden Linien zueinander erinnerten mich an die Winkel zwischen Pentagramm-Armen und  als ich eine bekannte 

3.)Nord-Süd – Linie (H.G. Koch, M. Stein u.a.), die zum Ötscher weist mit einbezog, war ich überrascht, ein Pentagramm-Fragment vor mir zu haben. Die Verlängerungen der Nord-Süd – sowie der NNW-SSO – Linie Richtung Norden schnitten sich in Böhmen bei der Kirche von Strmilov (Tremles). Die weitere Ergänzung des Pentagrammes zeigte einen Schnittpunkt nahe einem Hügel namens Föhrenbühel und einen Eckpunkt bei einem steilen Hügel mit Namen Hollerberg. Weiters bemerkte ich, daß der Föhrenbühel die Strecke Ötscher-Strmilov halbierte. (Nord-Süd - Achse, Bilder)

4.)Durch Umklappen des Sternes um die W-O – Achse am Föhrenbühel erhält man ein zweites, kopfstehendes Pentagramm, bei dem die Kirchen von Sankt Valentin und Sankt Christophen Eckpunkte sein dürften – leider nicht geometrisch genau.  „Leider“, weil ich hoffte, durch große Genauigkeit mögliche Zufälligkeiten auszuschließen und damit falsche Denkmuster zu vermeiden. (Sehr schön ist das Problem „Falsche Denkmuster“ in H. Lüdeling: Handbuch der Radiästhesie, Verlag Eike Hensch, Nienburg, p.97 dargestellt. - Umgekehrt meint Heisenberg:
„Das Gegenteil der Klarheit ist die Genauigkeit“).
Für die entstandene Figur verwende ich den Namen
„Pentagramm-System“.

* Hoher Stein (nicht wegen der Höhe, sondern "hoh", wie "Hohes Haus" oder "hoch und heilig")
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Wegen der geringen Genauigkeit bliebe die Existenz dieser geometrischen Figur weiterhin nur Vermutung.

       Dann aber fanden sich noch weitere Fakten. Ich wurde auf die beiden Kollmitzberge und den Kollmitz aufmerksam. Das Charakteristikum dieser Berge ist ihr Name. Deshalb rede ich im folgenden Abschnitt spaßeshalber von „Namens- Archäologie“. Nachdem die Geometrie in ihrer Anordnung kaum zu übersehen ist – und die „Kol“-Orte auch deutlich in das „Pentagramm-System“ eingebunden sind, sprechen sie sehr für die Existenz des ganzen Komplexes.


Die Kollmitzorte:
 
            1135 hören wir vom Geschlecht der Chalmunze. Frau Inge Resch-Rauter weist in ihrem Buch „Unser keltisches Erbe“ darauf hin, daß sich KOL-Namen von  KOL-MEN  =  schlanker Stein  ableiten  können. Sollten die drei Kollmitzberge Visiermarken oder „Marksteine“ sein – möglicherweise für ein Vermessungs-System? Einiges spricht dafür, nämlich mehrere offenbar angestrebte Symmetrien.




Die Kollmitz-Orte im Pentagramm-System     Der besondere Platz von Stift Zwettl

           Der Kollmitz-Hügel in der Wachau dürfte zu seinem Namen gekommen sein, als man versuchte, eine Senkrechte auf die Verbindungslinie zwischen den beiden Kollmitzbergen zu errichten. Diese ist gleichzeitig eine der „Großen Diagonalen“ des Pentagramm Systems. Bei Pöchlarn  wurde von den Wenden (Slawen) im 9. Jhd. ein Berg Colomezza erwähnt, vielleicht der Hochgreding oder der Steinberg. Genau im Norden des Kollmitz-Hügels findet sich noch der Klumetzberg.

          Stift Zwettl hat offenbar eine besondere Bedeutung (Gründungssage). Es verbindet den Kollmitzberg Nord mit dem Eckpunkt Sankt Valentin und macht damit einen Zusammenhang mit dem Pentagramm-System wahrscheinlich.
            Wenn die Kuppen unbewaldet sind, kann man vom Auberg, den beiden Kollmitzbergen und von der Colomezza aus den Ötschergipfel sehen,   jedoch nicht vom Klumetzberg und dem Kollmitz in der Wachau.
            Ob nun die gezeigten Zusammenhänge derart überzeugen, daß trotz der mangelnden Genauigkeit und der noch nicht definierten Eckpunkte bei Mokry Lom und Harbach die Existenz dieser Landschafts- Geometrie nicht angezweifelt wird?
            Noch eine wesentliche, eine geomantische Untersuchung stützt die Theorie zusätzlich. Herr Franz Puchinger in Altpölla erklärte sich bereit, meine Vermutungen mit seiner Rute zu überprüfen. Es war für mich überraschend,  als er – bevor ich mich noch orientieren konnte – eine starke Linie aufspürte  auf der mehrere Kreuzungspunkte lagen.  Als ich die mit GPS festgehaltenen  Meßpunkte in die Landkarte übertrug, lagen sie genau auf der geometrischen Geraden. Bei einer weiteren Versuchsreihe  mutete er alle Prüfpunkte, die auf drei Linien verteilt waren. Bis auf eine geringe Ondulation, die auch Marko Pogacnik in seinem Buch „Schule der Geomantie“ beschreibt,  stimmten die aufgefundenen Punkte mit der Landkarte überein.
Also: Zwei unabhängige Methoden – ein Ergebnis! **


30.4.2004


** Es sieht so aus, als ob auch beim Herzogstuhl am Zollfeld eine Übereinstimmung

      zwischen einer geometrischen und einer geomantischen Linie gefunden wurde.

Gerichtberg Hardegg: Sage
Strmilov (Tremles): Bild 
Die Kirche Maria Himmelfahrt in Trhové Sviny war früher als Ma. Schnee bekannt. Sie beherbergte einen Schalenstein.
                                                    (Das Waldviertel,52.Jahrgang, 3/2003, p. 243/244)
Die Linie Absdorf-Strmilov
Absdorf - Hollerberg
Nahe dem Mittelpunkt beim Föhrenbühel befindet sich das "Pestmarterl".
Weitere Zusammenhänge mit dem Pentagramm-System.
Das Schwedenkreuz Altpölla.
Die Kirche Strögen 
Stift Altenburg 

Stift Altenburg







 




Summary:
We found three lines that connect prominent points with each other.
In an investigation, they look like a pentagram.
Three Kollmitz hills lie on these lines. In addition, these lines are also recognizable by means of divining rods.
     So I think the pentagram system could be real.
 

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________________Pentagramme allgemein____________________________

        Anhang:

Grenzsteine zwischen Ober- und Niederösterreich
bei Marchstein am Ursprung des Kleinen Kamp
und nahe der Linie Ötscher – Harbach.
 

Frau Inge Resch - Rauter bezieht sich offenbar in ihrem Buch Keltische Gegenwart im Kapitel 2.B. / Öd, Edt und Eder / p.169 auf das Pentagramm-System. Die dortige Formulierung dürfte auf ein Mißverständnis zurückgehen. Es ging nämlich um Folgendes:
Die Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich gleicht sich der Verbindungslinie des Pentagramm-Systems   Ötscher-Harbach   nördlich der Donau annähernd an. Nun war aufgefallen, daß westlich der Grenze die Höfe namens -eder, -edt und -öd gehäuft auftreten, worauf sich die Beispiele beziehen   jedoch östlich davon, also im niederösterreichischen Bereich, beinahe vollständig fehlen, und erst im Abstand ab etwa 10 km wieder langsam auftauchen.
 
 
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