Mittwoch, 2. November 2011

11. Bodenberge und Ötscher 2 Landschaftsgeometrien

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Bodenberge und Ötscher 2


Die Rolle der Bubenberge


            Bodenberg C, Erstnennung angeblich „Puebenberg“, löste eine Suche nach anderen Bubenbergen aus. Diese ergänzen das „Bodenberg-System“. Da sich beide Namen bei dem gleichen Ort fanden, nehme ich an, daß sie gleichbedeutend sind.
Auch der Bodenberg H (eine Kuppe 7 km ONO von Hollstadt, Lkr. Rhön-Grabfeld, Nordbayern) und Disibodenberg I (bei Sobernheim, Lkr. Bad Kreuznach, Rhl.-Pfalz) fügen sich in das System ein:


Das Bodenberg–System beschränkt sich nicht nur auf österreichisches Gebiet
(Über die "Frauenlinie", eine Begleitlinie zu 2-4-Stift Zwettl)


Ortsnamen
Höhe  (m)
Breite        (° nB)
Länge     (° öL)
A  Bodenberg bei Schwarzach/St.Veit
1.263
47,33545
13,03678
B  Bodenberg beim Paß Gschütt
1.523
47,59639
13,44409
C  Bodenberg bei Irrsdf/Straßwalchen
585
47,97921
13,29854
D  Bodenberg bei RuineRuttenstein
711
48,37105
14,76019
E  Seebodenberg bei Furth/Göttweig
353
48,37343
15,62345
F  Großer Bodenberg b. Heiligenkreuz 
504
48,05004
16,13905
G  Bodenberg bei Mank
532
48,05961
15,33533
H  Bodenberg bei Hollstadt
392
50,37337
10,37804
 I Disibodenberg* b Staudernheim,   Bilder
216
49,77731
7,70111
1 Bubenberg 1  bei Spielfeld/Straß  **
387
46,69157
15,65358
2 Bubenberg zwischen Betzenried u Laufen
802
47,71040
10,37489
3 Bubenberg bei Laufen/Berchtesgaden
412
47,95777
12,88315
4 Bubenberg bei Peuerbach, Grießkirchen
488
48,37441
13,72599
5 Bubenberg bei Schnaittach
397
49,58794
11,29793
  Bödenalm, Antoniuskapelle
854
47,59530
12,23337
  Wodenalm b.Matrei Aussicht  Talblick
1.804
47,01400
12,50620
Seebodenkogel zw.  B  u. 1
1.850
47,657533 
15,425764 

 
Außerhalb der Geometrie fanden sich noch weitere Bodenberge:
              Bodenberg Wittenberge / Prignitz                             53,0273     11,6738

              Bodenberg Elbingerode / Harz                    491     51,76271   10,81589
              Bodenberg Berlingerode Hundeshagen         402     51,43097   10,24219
              Bodenberg Schladern Windegg                       296    50,8228       7,59093
              Bodenberg Machtlos (Mächtiger Wolf)            439     50,80376      9,49823
Breitenkreis-Linie ?:
  Bodenberg = Ruine Vetzberg                        310     50,62131         8,616915  \   Entfernung:                    315.340 m |
   Bodenberg bei Großrückerswalde         600    50,608093   13,080996 /  Nord/Süd-Abweichung: 1.409 m |
 
             Bodenberg bei Neutras                                    578    49,5429       11,5513    
             Bodenberg (Bodenbichl) bei Schneizlreuth   850    47,68526     12,78634
 Es fanden sich auch 
              ein Bettenberg           656   48,37997   8,52500
              ein Schierenberg       351   51,75255   8,90576     

              * Der Bodenberg zwischen Elbingerode (Harz) und Rübeland liegt ost-südöstlich vom Brocken, nahe dem Fluß Bode,775 „Buda“ genannt (gotisch bauths, bautha = stumm. Insgesamt fanden sich die Formen: Badam, Boda, Bodam, Botam, Bode, Buda, Nuda (Elfriede Ulbricht [4])).
Über den Fluß führt heute ein steinerner Fußänger-Steg namens Jungfernbrücke. In Elbingerode ist eine Sage bekannt, die von einem Riesen Bodo erzählt, der die Königstochter Brunhilde rauben will. Sie flieht auf einem Schimmel. Ein Abgrund versperrt ihr den Weg, doch sie wagt den Sprung, der ihr gelingt. Der Riese Bodo stürzt jedoch in die Tiefe, wird in einen Hund verwandelt und muß Brunhildes Krone bewachen, die ihr beim Sprung entfallen war. Der Hufeindruck des Sprunges ist noch heute zu sehen und wurde oft als verwittertes Opferbecken gedeutet. Der Granitfels heißt Roßtrappe; die Winzenburg, mit einem jungsteinzeitlichen Wall, eine ehemalige Fluchtburg, bietet einen Ausblick auf den Hexentanzplatz. Rübeland ist als „Höhlenort“ bekannt (Tropfssteinhöhlen, Spuren aus der Altsteinzeit). Etwa 1,5 km nordwestlich von Elbingerode befindet sich der 550 m hohe Ortberg. 
935 wird urkundlich von einem Jagdhof (Königshof) „Bodfeld“ berichtet (944 „Botfeld“ (Abb.vergrößern)). Also seit 944 wurden dort königliche Urkunden ausgestellt. (Beurkundung – alter Gerichtsplatz??). 1427 geht ein Lehen an Graf Botho zu Stolberg, Sohn des Heinrich zu Stolberg (bodo: altsächsisch = Gebieter, boto: althochdeutsch = Bote). Auch das Forstgebiet südlich von Elbingerode wurde Bodfeld genannt.



Der Bodenberg bei Schladern/Windeck.
Der Ort Schladern am Ufer der Sieg entwickelte sich aus einem Hof des Klosters Ehrenstein. Neben Funden aus der Altsteinzeit in der weiteren Umgebung, konnten sogenannte Regenbogenschüsselchen aus der Keltenzeit gefunden werden. Dies sind zarte, kreisrunde, gewölbte Goldplättchen. Die Volks-Sage läßt sie aus dem Regenbogen herabtröpfeln. Nördlich des Ortes erhebt sich der 296 m hohe Bodenberg. 2 km nordöstlich des Bodenberges liegt der Ort Bettenhagen.

Der Bodenberg bei Machtlos (1329 Mechtolves, d.i. Mächtiger Wolf) weicht um etwa 2 km nach Süden von der Breite des Bodenbergs bei Schladern ab - für eine Breitenkreis-Linie doch zuviel; er liegt jedoch auf der gleichen Breite wie Burg Frauenstein im Erzgebirge, die auch auf der Linie Externsteine-Potštein liegt (1287 Botho von Bothenstein).   


Bödenalm
Die Antoniuskapelle, am Hang nördlich des Sparchenbaches im Kaisertal gelegen, ist ein steinerner Nachfolgebau einer hölzernen Georgs-Kapelle. Das Tal wurde  schon vor 30 000 Jahren von Menschen aufgesucht. In der nahegelegenen Tischofer Höhle (auch Tischhofer H.) wurden Speerspitzen (auch eine Lautscher Spitze) und Ren-Knochen aus dieser Zeit gefunden. Auch Haustierknochen, Getreidekörner und Werkzeuge wurden nachgewiesen (Broncezeit). Ab 700 siedeln Bayuwaren, roden und betreiben Landwirtschaft. Urkundlich wird 1222 ein Hof „Hinter dem Kaiser“ erwähnt.


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Die Verteilung der Boden- und Buben-Orte
 Bis auf 3 Ausnahmen im Südosten (baierisch/fränkische Einflüsse? [Karantanien])
liegen alle Buben-Orte innerhalb des grünen Zwickels
(Boden- und Buben-Orte zeigen keinen Unterschied in der Verteilung
im Vergleich zu den Boden- und Buben-bergen)
  
Bieten Verschiebungen von Sprachgrenzen eine Erklärung? .   .   . Ob die Form Bubenberg eine Folge der Verteufelung heidnischer Kultstätten ist? (?Bedeutungswandel von boden-opfern in buben-lästern? Grimm´sches Wörterbuch). Dann könnten die "Buben"-Orte im südöstlichen Österreich auch auf die Christianisierung durch Bayern und Franken hindeuten *. [??? Fergil (Virgil) missoniert in iroschottischer Art (Eigenkirchen und spirituell ausgerichtet) bis Kärnten. Er war Historiker, Astronom und Geograph. Sein Gegenspieler, der Angelsachse Bonifatius vertrat die weniger toleranten Ansichten der Romkirche und gab Anstoß zur karolingischen Bildungsreform ???].
Vgl.F. A. Paßmann, Kultnamen "entschärfen" im Raum Köln - Bonn. (Der Durchbruch durch die Völkerwanderung /Hanstein Verlag, Bonn).
Falls sich nun "Bodenberg" auf eine heidnische Gottheit beziehen sollte (Frau Gode/Wode), wäre  es jetzt nicht mehr ratsam, den Namen einer „heidnischen“ Göttin zu nennen oder sie gar anzurufen. Denn das wäre als Götzendienst bestraft worden. Dass der Name Bubenberg bei besiedelten Anhöhen und in der Nähe von Ansiedlungen auftritt, könnte diese meine Vermutung stützen. 

* Im 7. Jahrhundert waren auf dem Gebiet des heutigen Kärntens überwiegend heidnische, meist slawische Volksstämme ansässig. Sie gründeten das Fürstentum Karantanien. Papst Zacharias (741 -752) teilte Karantanien dem Bistum Salzburg zu, wo Virgil Bischof war. Dieser sandte auf Bitten Herzog Cheitumars den irischen Mönch Modestus  nach Karantanien. Nach der Niederwerfung des Awarenreichs 791-96 durch die Franken unter Karl dem Großen entstanden die Karolingischen Marken unter der Oberhoheit der Bayern, worauf eine starke Siedlungsbewegung einsetzte.
 
 
... . ...

Über die Europäische Ursprache.      Der Bairische Sprachraum
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Summary:
             Bodenberg C (eldest mention “Puebenberg”) led to the search for other “Bubenberge”.
               These complete the "Bodenberg-System”.
               Bodenberg H and Disibodenberg I   also fit into this system.
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  Fortsetzung   !

Wichtig:
Über Ziel, Methode
und Angaben in den Tabellen



Kommentare
mit Korrekturvorschlägen, Anregungen und Rückmeldungen
würden mich jederzeit sehr freuen! 

4 Kommentare:

Am/um 21. Januar 2013 um 17:17 , Blogger gerd meinte...

Dieser Beitrag brachte mich auf den Gedanken, dass es eine Verbindung
zu Bodenschätzen und deren Lagerstätten gibt.
Erzvorkommen, die für altertümliche Zeiten beachtlich und leicht erreichbar
waren, haben sicher dazu geführt, dass sich Revierkämpfe ergaben.
Ein Revier muss aber kenntlich gemacht werden.
Merkwürdig, dass sich bei diesem Bodenberg Eisenvorkommen befinden und
an gleicher Stelle königliche oder gräfliche Machtpositionen entwickelt haben.
Wie gesagt, nur ein Gedankenexperiment.

 
Am/um 21. Januar 2013 um 21:23 , Blogger Ernst meinte...

Leider fand ich für den Bodenberg bei Elbingerode (noch) keine geometrische Verknüpfung. Er ist auch der erste Bodenberg, bei dem ich von Erzvorkommen gehört habe.
Hinweis auf eine traditionelle Funktion könnte der Königshof Bodfeld sein, in dem Urkunden ausgestellt wurden. Vielleicht existierte in der Nähe schon lange Zeit ein Gerichtsplatz, an dem Verträge geschlossen wurden.
Von Günther Ricke gibt es ein Buch über eine Wetterhexe am Bodenberg: „Die Hexe von Elbingerode – Das Schicksal einer Harzerin“.
Danke für die Anregung!

 
Am/um 13. Februar 2013 um 11:04 , Blogger gerd meinte...

geometrische Verknüpfungen könnte man vielleicht aufspüren,
indem man heute bekannte Erzlagerstätten (aktive und aufgelassene) über das Netz legt.
Wie gesagt, nur ein Gedankenexperiment.
Gerd

 
Am/um 22. Juni 2015 um 19:12 , Blogger Merlin1963 meinte...

In Südniedersachsen gibt es noch

- Bodensee ( als Ort)
- Bodensteiner Klippen (waren Visurlinien zum Brocken)
- Bodenwerder (Ort)

vielleicht hilft es weiter!

 

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